Seit 37 Jahren setzen die jüdischen Kulturtage München ein Highlight im Münchner Kulturherbst und geben Einblicke in die Vielfalt und den Reichtum der jüdischen Kultur und Tradition. Für das Programm 2023 konnte die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e. V. München renommierte Vertreter der jüdischen Kulturszene für einen Beitrag zu diesem Festival jüdischen Lebens gewinnen.
So setzt das Kulturfest in unserer Münchner Stadtgesellschaft ein festes Zeichen der Verbundenheit und Toleranz und gegen Rassismus und Antisemitismus. Der Festakt mit Traditionskonzert im Klezmer-Stil, die Ausstellung „Zeichnen gegen das Vergessen“ von Manfred Bockelmann und die autobiografische Lesung aus der jüdischen Nachkriegszeit „Ich bin ein Zebra“ von Erwin Javor sowie Kooperationen mit der „Operation Finale“-Ausstellung und der „Stones“-Theaterperformance setzen die Programmhighlights.
„Zeichnen gegen das Vergessen“
Die Werkreihe ZEICHNEN GEGEN DAS VERGESSEN von Manfred Bockelmann berührt in ihrer Intensität und Menschlichkeit. Dem Künstler gelingt es in einmaliger Weise, die jüngsten Opfer des grausamen NS-Regimes mit seinen Portraitwerken aus dem Dunkel des Vergessens ins Licht des Erkennens und Erinnerns zu holen. Über seine Ausstellung sagt Bockelmann „Ich möchte diese Kinder zurückholen aus der Dunkelheit und ich werde meine Portraits weiter zeichnen, solange ich kann.“ Der mehrfach ausgezeichnete Film von Regisseurin Bärbel Jacks über das Kunstprojekt ist eine Verneigung vor den mehr als 1,5 Millionen Kindern, die von den Nazis ermordet wurden, und erinnert zugleich an die Überlebenden, die mit dem Unbegreiflichen bis heute leben. (Ausstellung vom 13.11. – 16.11.2023).
Grußworte: Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Prof. Dr. Michael Piazolo, Bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus,
Dr. Ludwig Spaenle, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus,
Rezitation: Sunnyi Melles.
Anmeldung zur Vernissage, Besuchen & Führungen für Schulklassen:
info@juedischekulturmuenchen.de oder telefonisch 089 35612486
„Die Sprache der Kultur verbindet“
Zum Festakt der 37. Jüdischen Kulturtage München
präsentiert das Orchester „Noya“ mit Refael Mirila, unter der
Schirmherrschaft von Dieter Reiter, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München, eine musikalische Reise in die Welt jüdischer Melodien. Die hochtalentierten Zwillinge Franziska & Melanie Überreiter verzaubern das Publikum mit jüdischen Klängen des Broadways.
Grußworte: Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch, Präsidentin der
Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern,
Georg Eisenreich, Bayerischer Staatsminister für Justiz,
Dieter Reiter, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München
Ehrengast: Karin Baumüller-Söder
Moderation: Uschi Dämmrich von Luttitz
Preise: 18.- €
€ 5.- € ermäßigt (Schüler, Studenten, Rentner und
Inhaber des München Pass Tickets: www.muenchenticket.de
„Ich bin ein Zebra: Eine jüdische Odyssee“
Vom Schtetl nach Budapest, von Budapest nach Wien und nach Israel führt Erwin Javors Zeitreise. Sie ist eine Liebeserklärung an seine Eltern, deren Geschichten und Erzählungen über eine heute verlorene Welt ihn geprägt haben. Der jüdische Humor und seine Witze vermengen sich in der Erzählung wie ein Mosaik mit Geschichte und persönlichen Anekdoten aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. So erlebt das Publikum eine bewegte Familiengeschichte, erzählt mit jüdischem Witz, Selbstironie und tragikomischen Pointen.
Der bekannte Schauspieler, TV-Star und Kabarettist Heinz Marecek liest Unterhaltsames in der Tradition der Wiener Kaffeehausliteraten aus dem Buch des österreichischen Unternehmers und Publizisten Erwin Javor.
Grußwort: Dr. Ludwig Spaenle, Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus
Preise: 10.- € / 5.- € ermäßigt (Schüler, Studenten, Rentner und Inhaber des München Pass) Tickets: www.muenchenticket.de
„Klezmer, Candles & Chanukka“
Konzert der „Klezmer Angels“
Die „Klezmer Angels“ mit Pianistin Inna Surzhenko und den Sängerinnen Svea Zhidetskaya und Margarita Hayer begeistern mit einem besinnlichen Potpourri von beseelten Klezmer-Songs bis hin zu Musical-Evergreens jüdischer Komponisten. Gemeinsam entzünden wir die 5. Chanukka Kerze und genießen die Channukah-Spezialitäten, um die Tradition dieses Feiertags der Münchner Stadtgesellschaft vorzustellen und ein festes Zeichen des Miteinanders zu setzen.
Preise: 9.- € / 5.- € ermäßigt
(Schüler, Studenten, Rentner und Inhaber des München Pass)
Tickets: www.muenchenticket.de
„STONES“ – Theaterperformance mit anschließender Diskussionsrunde
Anlässlich des 85. Jahrestags der „Reichspogromnacht“ kommt das Performance-Theaterstück „Stones“ von Yinon Tzafrir zur Aufführung. Es erweckt ein ganzes Monument heldenhafter Kämpfer zum Leben. Als Inspiration diente das Denkmal zum Aufstand im Warschauer Ghetto 1943. Durch subtiles Schauspiel, einen einzigartigen Soundtrack und originelle visuelle Metaphern kreiert die Schauspielgruppe „Orto-Da“ eine neue Theatersprache. Anschließend findet eine Diskussionsrunde mit Dr. Andreas Heusler, Sachgebietsleiter im Stadtarchiv München für Zeitgeschichte und Jüdische Geschichte, statt.
Anmeldung unter: Rajber.events@t-online.de
In Kooperation mit:
Kulturreferat der Landeshauptstadt München
DIG Deutsch-Israelische Gesellschaft e. V., Junges Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Initiative 27. Januar
„Operation Finale: Die Ergreifung & der Prozess von Adolf Eichmann“
Die Ausstellung, die erstmals in Deutschland gezeigt wird, gibt Einblicke in die geheime Geschichte hinter der Entdeckung und Ergreifung von Adolf Eichmann in Argentinien, einem der berüchtigtsten Täter des Holocaust. Ermöglicht wurde die Ergreifung des „Architekten der Shoah“ durch die Initiative und Beharrlichkeit des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer und der Agenten des Mossad. Die Ausstellung wurde in den USA (Maltz Museum) mit israelischer Unterstützung (Mossad – dem israelischen Geheimdienst – und ANU – dem Museum des jüdischen Volkes) entwickelt. Der Eichmann-Prozess war das erste Strafverfahren gegen einen Holocaust-Täter. In historischer, pädagogischer, juristischer und kultureller Hinsicht verankerte der Prozess den Massenmord an den europäischen Juden im Bewusstsein der Weltöffentlichkeit.
Sonderausstellung im Museumseintritt enthalten, Erw. € 7,-, ermäßigt
€ 5,-, Kinder unter 18 Jahren frei, Mitglieder des Freundeskreises frei
Sonderführung für die jüdischen Kulturtage: 24. November 2023, 16:00 Uhr Sonderführung des Kurators Avner Avraham (ehemaliger Mossad-Agent) und Avners Wandel vom operativen Agenten zum Ausstellungskurator (Sprache: Englisch)
Anmeldung unter: info@juedischekulturmuenchen.de
In Kooperation mit: Adolf Rosenberger gGmbH