Eine Ausstellung in memoriam Simon Snopkowski
Die Ausstellung zeigt Aspekte des Wiederbeginns jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in Bayern nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Sie dokumentiert zunächst die Neuorganisation in den sogenannten DP-Lagern (DP=displaced persons). Dokumente und Bildmaterial vermitteln eine Vorstellung, welcher Willenskraft die physisch und seelisch entkräfteten Überlebenden des Holocaust bedurften, um sich wieder in ein einigermaßen normales Leben zu integrieren.
Im zweiten Teil vermittelt die Ausstellung Einblicke in den Neubeginn der jüdischen Gemeinden in Bayern und deren heutige Struktur unter dem Aspekt der jüdischen Zuwanderung aus den ehemaligen GUS-Staaten. Hier werden die Aufgaben des Landesverbands der israelitischen Kultusgemeinden in Bayern und seiner Mitgliedsgemeinden im Einzelnen beleuchtet.
Fotomaterial und Begleittexten veranschaulichen das heutige Gemeindeleben. Der Ausstellungsbesucher erhält einen Eindruck von der Vielzahl der Synagogen und Gemeindezentren, die zum Teil aufgrund der Zuwanderung neuer Mitglieder aus den ehemaligen GUS-Staaten entstanden sind. Fotos von jüdischen Feiertagen wie das Neujahrs- oder Laubhüttenfest sowie von Hochzeiten oder Bar Mizwas im Kreise einer fröhlichen Gemeinde bestechen den Betrachter durch ihre Lebendigkeit und Aussagekraft. Aber auch Gedenkstätten des Holocaust sowie die 123 geschlossenen jüdischen Friedhöfe in Bayern aus der Zeit vor der Vernichtung jüdischen Lebens sind Gegenstand der Ausstellung.
Im Besonderen erinnert die Ausstellung an Simon Snopkowski sel. A. Sein Leben war exemplarisch für ein erfolgreiches Nachkriegsschicksal eines Überlebenden. Als langjähriger Präsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern war er nicht zuletzt Initiator des Staatsvertrages zwischen den jüdischen Gemeinden und dem Freistaat Bayern, mit dem die Existenz dieser Gemeinden für die Zukunft gesichert wurde. Einen großen Beitrag zur Vermittlung jüdischer Kultur leistete Simon Snopkowski mit der Gründung der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V. im Jahre 1981, die diese Aufgabe über seinen Tod hinaus weiterführt.
Die Ausstellung wurde erstmals im Bayerischen Landtag präsentiert.
Weitere Stationen waren das Jüdische Gemeinde- und Kulturzentrum Shalom Europa in Würzburg sowie die Universitätsbibliothek Bamberg.
Eine Ausstellung der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V.
in Zusammenarbeit mit dem Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern.